Tag 190 bis 205

Wellengang · Wolkenkratzer · Night Market


Das ungewisse mit Hostel und Transfer löst sich bald in Gewissheit auf. Ich kann mein Busticket am nächsten morgen kaufen und somit kann ich auch das Hostel buchen. Was ein Glück. So geht es weiter hinunter in das Land und mitten in den Dschungel hinein, mein nächster Ort ein National Park mit dem ältesten Regenwald der Welt. Am Nachmittag komme ich an, verstaue mein Rucksack und fahre mit dem Boot keine Minute über den Fluss zur anderen Seite. Über Stege laufe ich durch den Dschungel lausche den Insekten und wehre die Mücken ab, dann komme ich an den Ort an, wo man über Seilbrücken mehrere Meter über den Boden im Regenwald laufen kann, schon eine wackelige Angelegenheit aber eine die Spaß macht. Dank der Luftfeuchtigkeit komme ich plitsch nass zurück und gönne mir ein leckeres Abendessen.

Nachdem zwei Scheiben Toast mit Ei und Bohnen steige ich in ein Boot und fahre über den braunen Fluss, indem ich eindeutig nicht hineinfallen möchte, nicht nur wegen der starken Strömung, sondern und vor allem wegen der Blutegel. Igitt. Ein Stopp bei einen der größten Baumarten der Welt und dann laufe ich mit Badelatschen eine Stunde durch den Dschungel, was man angeblich sehr einfach machen kann, laut Nachfrage über der Tour. Hatte ich nach den Wanderungen in den Highlands doch gehofft einfach nur entspannt im Boot sitzen zu können. Naja, jetzt geht es mit Badelatschen und einem kleinen Wasserfall, schön, wären hier nur nicht die ganzen Bienen die total auf das Salz in meinem Schweiß abfahren. War ja klar das ich dabei auch noch auf eine trete und gestochen werde. Dank an meine dicke Hornhaut, dank ihr tut es nicht mal wirklich weh.

Jetzt geht es aber wirklich auf Entspannung, mit dem Bus und einem Umstieg in ein Minivan geht es zum Pier und auf ein Schnellboot. Mit ungewissen Blick schaue ich gen Himmel, alles grau und ja mein Gefühl bestätigt sich, der Wellengang ist alles andere als seicht. Mit Speed fahren wir über die hohen Wellen und ich werde hinausgeschleudert, naja nicht aus dem Boot aber aus meinem Sitz. Eben noch genervt von der Rettungsweste, bin ich jetzt mehr als froh eine zu haben.

Keine Ahnung wie aber ich überstehe die Fahrt ohne Entleerung meines Magens in eine schwarze Tüte. Dann darf ich mitten im Meer auf ein kleineres Boot umsteigen, weil die Fähre nicht zu dem Steg gelangen kann. Warum tue ich das noch einmal? Der Umstieg klappt, bis es zum Ausstieg kommt, eine große Welle kommt angerauscht und überspült mich, komplett nass bin ich das Highlight der anderen Bewohner des Hotels, meine "Landung" ist halt nicht ganz so gewöhnlich. Sollen sie lachen, ja ich tue es ja auch und ich bin nur mehr als froh, dass mein Handy und meine Backpacks nichts von dem Wasser abbekommen haben. Halleluja.

Mit trockenen Sachen sitze ich auf der Terrasse und beobachte die Sonne beim Untergang zu, wie schön ein Hostel mit Privatstrand zu haben. Trotzdem gehe ich in den nächsten Tagen zu den anderen Stränden und verbringe dort mit einem Buch, Musik und Serien die Stunden, genauso wie mit den Gesprächen einer Bekannten die ich wieder treffe. Am nächsten Tag erlebe ich die schönste Schnorcheltour meiner bisherigen Reise. Sehe Haie, Schildkröten und riesige Fische die ich nicht einmal aus dem Aquarium kenne. Einfach genial diese Unterwasserwelt.

Entspannung habe ich nun genug und ich sehe der Abreise mit traurigen Gefühl hinterher, einzig glücklich bin ich über den ruhigen Seegang und so kann ich dieses mal ohne durchgeschüttelt werden die 40 Minuten Fähre einigermaßen genießen. Jetzt muss ich nur noch die fünf oder sechs Stunden Wartezeit auf mein Nachtbus verbringen, wozu habe ich ein Buch dabei? Dieses wird durchgelesen und nebenbei noch etwas von KFC bestellt, welches ich vor der Katze verteidigen muss.

Früh morgens ohne wirklich viel Schlaf komme ich in der Hauptstadt von Malaysia an. Doch anders als in New York schläft hier alles in der Großstadt, möchte ich von der Busstation mit dem Zug zu meinem neuen Hostel muss ich noch über eine Stunde warten, diese verbringe ich mit Instant-Nudeln in einem Supermarkt der 24h auf hat. Dann erschließe ich mich dem verwirrenden öffentlichen Verkehrsplan und schaffe es ein Ticket zu kaufen.

Anstatt, wie mich der Hostelbesitzer sorgenvoll fragt, mache ich keine Pause und lege mich nicht für ein paar Stunden in das Bett. Nein, ich gehe sofort weiter zu dem Highlight in der Stadt, okay erst wieder zum Bahnhof, wo ich den Zug um wenige Sekunden verpasse und eine Stunde warten muss. Dann komme ich aber endlich an den bunten Treppen an und denke mir nur wieder, warum immer Treppen? Warum muss jeder Tempel oben auf einem Berg oder in einer Höhle sein? Ja, warum verdammt noch einmal?

Doch diese Gedanken werden schnell verdrängt, denn neben den Touristen und unzähligen Tauben gibt es hier auch Affen und die haben es auf meine Tüte in der Hand abgesehen. Sie verfolgen mich mit der Absicht auf etwas zu essen in meiner Hand, nur zu dumm, dass diese leer ist. Trotzdem fällt sie den Affen zu Füßen und ich kann gerade noch so meine Sonnencreme und mein Wasser retten. Wenigsten werde ich nicht mehr verfolgt, schade nur um den Müll auf dem Boden, doch diesen bewachen die Affen mit Argusaugen.

Die Stufen schaffe ich mit vielen Pausen ohne Probleme und auch die anderen Affen auf dem Weg lassen mich links liegen. Gott sei Dank. So schaue ich mir die Höhle, den Tempel und die Souvenirshops an, bis ich wieder hinuntergehe und in die Tempel am Fuße des Berges. Hier erhalte ich eine Segnung und ein neues Armband, der bunte Punkt auf meiner Stirn fällt dem Schweiß zu Grunde. Die Hitze und der mangelnde Schlaf im Nachtbus macht mir dann auch zu schaffen und endlich kann ich mich in mein Bett legen, wo ich den Nachmittag zum schlafen verbringe.

Die restlichen Tage verbringe ich mit Sightseeing, mache eine Free-Walking-Tour mit, gucke mir Wasserfontänen-Shows an und fahre den Fernsehturm hinauf, sehe einen grandiosen Ausblick über die Stadt und esse zu scharfes Essen auf einer der Rooftop-Bars, wo mich die blinkenden Lichter der Wolkenkratzer zum lächeln bringen, so genial schön. Ich verliebe mich in die Stadt und genieße es mit vollen Zügen. So dass ich meinen Aufenthalt verlängere, zwar in einem anderen Hostel aber immer noch in der selben Gegend. Leider ist das neue Hostel ein Reinfall, die Betten dreckig, über die Toilette schreibe ich besser nichts und die Leute sind auch alle betrunken. Naja, dafür treffe ich mich wieder mit meiner Bekannten und verbringe nur die Nacht in dem Hostel.

Traurig aber dennoch Glücklich verlasse ich die höchsten Gebäude der Welt und fahre weiter in den Süden. Was ich aber durch eigene Dummheit fast verpasse, denn natürlich muss ich mich mit vollem Selbstbewusstsein zum Bahnhof aufmachen, um dort festzustellen es ist die falsche Station und von hier komme ich nicht zum Hauptbahnhof. Fuck. Also nehme ich mir ein Taxi, um die geringe Chance zu erhaschen den Bus doch noch zu bekommen. Doch das erste will einen zu hohen Preis und nicht das Taximeter anschalten, also steige ich wieder aus. Der andere Fahrer ist gnädiger und nimmt mich für einen geringeren Preis mit, zwar auch viel zu teuer aber er könnte bei der Formel 1 fahren, ich schaffe es gerade noch so zum Bus. Danke Taxifahrer für das rasante Tempo.

In Malaka angekommen mache ich nicht mehr viel außer auf dem Nachtmarkt zu gehen, der eindeutig viel zu voll für meinen Geschmack ist. Fast vor dem Ausrasten schaffe ich es mit meinen Begleiterinnen ohne großen Wutausbrüche durch die Menge und bin nur noch froh darüber den Abend auf der Dachterrasse sitzen zu können. Dem Stress von dem fast verpassten Bus und den Großstadttrubel in Kuala Lumpur gehe ich mit einer Massage an den Kragen und es hilft. Danach ein einfacher Spaziergang durch die Stadt bis es mir zu heiß wird und ich mich nach der Klimaanlage im Hostel zurücksehne.

Mit den anderen geht es dann noch auf eine Fahrradtour zu einer Moschee, die auf Stegen gebaut ist und weshalb es so aussieht als würde sie schwimmen. Mit dem schrottreifen Rad geht es dann noch zu einem Foodcourt und wieder in das Gedrängel auf dem Markt, wo ich mir aber dieses Mal alleine jede Lücke zum Vorteil nutze und so schnell wie möglich mein Nachtisch kaufe.

Schon geht es dann auch weiter zu meinem neuen Ort, ein neues Land. Doch dazu mehr in der nächsten Story.