Mal wieder Krank · Inselleben· Party
Von Chiang Mai geht es weiter in den Norden nach Chiang Rai. Wo ich mir eine Shopping-Tour gönne und eines meiner vielen ruinierten T-Shirts gegen eine neue Bluse austausche. Am nächsten Tag geht es dann von der Hölle in den Himmel, im schnelldurchlauf in einen der wohl verstörendsten Tempel überhaupt. Der Tempel ist von einem speziellen Künstler, der wohl sehr gerne Superhelden mag, denn überall sind welche abgebildet, so sitzt Spiderman auf einer Bank vor dem Tempel und Batman ist als Malerei im Tempel neben Buddha abgebildet. Echt verrückt genauso wild ist der weiße Tempel auch von außen, hier sind zwar keine Superhelden aber die Muster und das viele Mosaik aus sich spiegelnden Material sind schon cool.
Farbig geht es weiter, von weiß nach blau und dann nach schwarz. Immer verrückter und immer ein bisschen mehr. Die Tempel und Museen sind alle von Künstlern und eher als Kunst als als richtige Buddhistische Tempel anzusehen. Was wirklich beeindruckend ist, ist die virtuelle Kunst von dem bekanntesten Thailändischen Künstler, so wurden seine Gemälde mit Künstlicher Intelligenz zu dreidimensionalen Kunstwerken erschaffen. Dafür erschreckt die Kunst außerhalb des Hauptgebäudes umso mehr. Alles ist schwarz und dunkel und dann liegt da auf einmal ein Skelett von einem Elefanten unter einen der Häuser? Kust ist zum diskutieren da, ich weiß aber echt ein Skelett? Dann schaue ich mir doch lieber den Ausblick am goldenen Dreieck an, da wo die Landesgrenzen von Thailand, Myanmar und Laos zusammenfallen und eine große Buddha-Statue wache hält.
Mein Magen mag Street-Food nicht, das habe ich jetzt auch wieder erfahren. So liege ich nach einem frittierten Teller mit allerlei Gemüse und einen kleinen Fisch flach oder besser gesagt über der Toilette. Ein Tag zum kotzen halt...
Trotzdem gönne ich mir keine große Pause und fliege am nächsten Tag schon weiter. Aber hey, wenigstens fahre ich nicht mit dem Bus und der Fähre über 20 Stunden, sondern nehme den Flieger! Etwas höre ich dann doch auf meinen Körper.
Landen tue ich auf der Insel Koh Samui, von der ich nicht wirklich viel sehe außer dem Hostel, den Strand gegenüber und einem Nachtmarkt. Mein Magen streikt immer noch und ich verbringe die Zeit mehr auf der Toilette als wo anders. Wenigstens hat das Hostel einen Pool und ich kann dort eine Abkühlung erhalten und da es ständig gewittert, kann ich so oder so nicht viel unternehmen. Schlechtes Gewissen, sei also bitte still.
Endlich wieder gesund geht es mit der Fähre zur nächsten Insel. Koh Phangan, der Party-Insel und ja Party ist auch angesagt, denn es ist Vollmond und zum Vollmond gibt es die größte Party überhaupt. Doch vorher wird erst etwas entspannt und Sonnenuntergänge am Strand angeguckt. Am nächsten Tag kommen dann auch endlich andere Gäste an und zusammen können wir die Touren vom Hostel angehen. Genial: Die Touren sind inklusive und wir müssen nichts zahlen, so komme ich zu den Orten, an denen ich so oder so wollte und das für lau. Einziger Nachteil, wir sind 12 Personen und es gibt nur einen Wagen. Aber das ist nicht schlimm, denn so quetschen wir uns mit sieben Personen hinten auf die Ladefläche des Pick-Ups und die restlichen werden auf der Rückbank platziert. Ich war schon immer von den Clown-Autos fasziniert und nun sitze ich selbst in so einem. Naja etwas abgewandelt aber wen interessieren schon Details?
Wie Dumm meine Idee ist? Sehr Dumm und doch laufe ich über zwei Stunden in der prallen Sonne zu einem Aussichtspunkt. Nach fünf Minuten schon komplett nass geschwitzt, schaffe ich es irgendwie zu dem Ort, um dann zehn Meter vor Ende abzubrechen. Die Straße ist steil, meine Lunge gequält und ich bin alleine, alleine umgeben von Palmen, Lianen und anderen Pflanzen, die den kleinen aber dafür sehr steilen Pfad zugewuchert haben. Mir ist es zu gefährlich und so laufe ich zurück ohne den Ausblick zu haben. Doch es war eine gute Entscheidung, denn nur kurze Zeit später fängt es an zu schütten und hätte den Pfad lebensgefährlich gemacht.
Die Nacht der Nächte ist gekommen, es ist Vollmond und nach einem Tag am Strand sitzen wir alle zusammen vor dem Hostel und bemalen uns mit Leuchtfarbe. Das Taxi ist da und wir steigen ein, vollgestylt und angetrunken geht es los. Tausende von Menschen drängen zu dem Strand der Strände, in dieser Nacht und tanzen vor mehreren Bühnen um die Wette. Feuershows verbrennen dir die Haut, wenn du es nicht schaffst über das brennende Seil zu hüpfen. Stunden über Stunden verbringen wir tanzend am Strand und sitzen dann erschöpft im Sand, den Sonnenaufgang nehmen wir noch mit und so fahren wir dann im hellen wieder zurück zum Hostel. Eine lange Nacht, eine gute Nacht aber einmal im Leben reicht auch.
Nach der durchzechten Nacht geht es dann an den Strand und zum schlafen in das Hostel. Die anderen Reisen ab, ich habe mir noch eine weitere Nacht gegönnt, als wenn ich mit so wenig Schlaf noch auf eine Fähre steige und zur nächsten Insel fahre. Das mache ich erst einen Tag später und so sitze ich ausgeschlafen und erholt auf der Fähre und fahre zur nächsten Insel.
Dort beginnt das große Suchen, ist es dieses Mal kein kleines Boot, sondern eine mehrstöckige Fähre, liegen alle Backpacks und Koffer aufeinandergestapelt draußen auf dem Deck. Gut, dass ich einen roten Rucksack habe und dieser etwas mehr auffällt zwischen den großen dunkeln Rucksäcken.
Im Hostel angekommen, stehe ich schon fast im Meer, da es direkt am Strand liegt, liege ich keine zehn Minuten später selbst im Sand. Genauso geht es die nächsten Tage weiter, bis auf einen kleinen Schnorchel-Ausflug. Morgens werde ich vom Hostel abgeholt, zusammen mit den anderen fahren wir zum Schnorchel-Geschäft, wo jeder seine Ausrüstung erhält und von dort zum Boot, mit dem wir dann zu den unterschiedlichen Orten fahren. Leider sehe ich keine Haie aber dafür riesige Schildkröten und andere bunte Fische.
Schön das diese Tour geklappt hat, denn leider musste ich eine Tour auf Koh Samui dank meiner Lebensmittelvergiftung absagen und habe somit die schwimmenden Schweine verpasst. Doch das gehört nun mal auch zum Reisen dazu, öfters als es einen Lieb ist.