Vulkaninsel · Massentourismus für alte?· Infos
Immer wenn ich den Ort Lanzarote gehört habe, musste ich an Rentner, Massentourismus und Pauschalurlaub denken. Und das ist auch immer noch so. Teilweise jedenfalls. Je nachdem wo man ist. In den Urlaubsorten trifft es jedenfalls zu, fährt man aus den Städten hinaus, ist es nicht mehr so. Dann übernimmt die Natur, die Wüste und der Vulkan oder jedenfalls seine Steine.
Lanzarote ist eine Vulkaninsel und das merkt man. Der Boden ist Lava. Getrocknet jedenfalls.
Geröll, Staub, Kakteen. Überall zu finden und dann noch die Strände. Wunderschöne Strände, feiner Sand und hellblaues, klares Wasser.
Love it.
Der Vorteil der Kanarischen Inseln, es ist immer warm. Durchschnittlich herrschen hier angenehme 24 Grad. Selbst im Winter. Im Sommer ist es deutlich wärmer, hier kann es bis zu 30 Grad warm werden.
Ich bin im Januar auf die Inseln gereist. Während in Deutschland Minusgrade herrschen, laufe ich bei Sonnenschein und 23 Grad am Strand vorbei. Manchmal schon zu warm, dabei hilft aber der Wind.
Wind... das Stichwort. Nicht nur an den Küsten herrscht eine steife Brise. Auch im Inland und besonders in den Bergen, also den Vulkanen. Keinen Tag vergeht ohne, dass meine Haare verknotet sind. Keine Ahnung wie oft ich meiner Cappy hinterhergerannt bin.
Wie es im Sommer ist, kann ich nicht sagen, dazu fehlen mir die Informationen.
Die Hauptstadt der Insel und das merkt man. Hier herrscht der Massentourismus. Ein riesiges Hotel neben den anderen, alles andere Ferienwohnungen. Es wird mehr Englisch, Deutsch oder Niederländisch gesprochen als Spanisch. Liegt daran, dass ich im Winter da bin. Ist halt Hauptreiseziel der Leute in den kalten Monaten. Hat es mich gestört? Teilweise.
Wenn man ein bisschen durch die Stadt schlendert, tiefer hinein, dann ist man Abseits des Tourismus, dann kommen die Einheimischen. Und dann merkt man den Unterschied.
Keine grünen Palmen, keine sauberen Bänke, sondern verdreckte Straßen, stinkende Mülltonnen und laut stark diskutierende Spanier. Wie in jeder Großstadt. Überall auf der Welt gleich.
Am Strand dann wieder der Tourismus, die vielen Bars, Cafes und Restaurants. Hat etwas und doch auch nicht. Nicht wenn man das Land wirklich erleben möchte. Trotzdem ist es einen Besuch Wert.
Was schön war, die Weihnachtsbeleuchtung, denn ich bin am 06. Januar angereist, Heilige Drei Könige und damit Weihnachten in Spanien. Die Passagen in der Innenstadt sind Beleuchtet, die Castillo de San Gabriel, eine kleine Burg vor der Küste, ist mit Lichtern behangen. Super schön, wenn die Sonne untergegangen ist. Die Sonnenuntergänge sind so oder so super schön.
Eine kleine natürliche Höhle im Osten der Insel. Sie ist durch die Eruption eines Vulkans entstanden und wurde von dem Künstler César Manrique weiter gestaltet und ausgebaut.
Über einen mit Palmen, Blumen und anderen Pflanzen gestalteten Eingang, gelingt man über natürliche Lavasteine eine Treppe hinunter in eine Lagune.
In den Lagunen leben weiße Blindkrebse, die durch des Lichtmangels weiß und blind sind (deshalb der Name). Über einen kleinen Steg, gelangt man auf die andere Seite der Lagune, wo ein kleines Restaurant liegt. Also eher Stühle und Tische und eine kleiner Kiosk. Aber sehr schön gestaltet.
Der Außenbereich ist mit einem Pool angelegt und mehreren Nischen, wo man sitzen und essen kann.
Zudem gibt es noch einen Konzertsaal in einer natürlichen Vulkanhöhle. Den habe ich aber ehrlicher Weise übersehen und bin, ohne ihn zu sehen raus.
Dafür habe ich am Strand mehr Zeit verbracht. Für jemanden der aus dem Festland, ohne Anbindung zu Meer oder Seen, kommt, immer ein schöner Anblick.
Fazit
Ein Besuch lohnt sich, jedoch ist es viel teurer als im Internet steht. Denn es kostet 20€ und da ist der Anfahrtsweg nicht mit einberechnet, also ggf. Bus oder die Tankfüllung.
Wie schon gesagt, Lanzarote ist eine Vulkan Insel und das merkt man im Nationalpark besonders. Denn hier fährt man durch die ganzen Vulkane. Aktive!
Die Anreise geht nur mit Auto oder geführten Touren, gut dass aus dem Hostel wo ich bin, auch welche dorthin wollten und wir dann zusammen ein Auto gemietet haben und dorthin gefahren sind.
Nachteil des Parks, er ist Touristisch. Massentourismus.
Ein Bus nach dem anderen kommt vorbei und dann noch die mit Mietwagen. Hunderte von Menschen sind da und das nimmt etwas von dem Charme. Zudem der stolze Preis von 20€ anstatt 12€, wie online recherchiert.
Trotzdem lohnt sich der Besuch und der Eintritt, immerhin ist die Busfahrt durch das Vulkangelände mit im Preis enthalten und man erhält interessante Fakten zu hören. Zum Beispiel, dass der Ausbruch 18hundertirgendwas, mehr als drei Viertel von Lanzarote betroffen und alles in Asche gewandelt hat. Sämtliche Pflanzen und Tiere sind dadurch ausgerottet worden.
Japp, der Strand. Absolutes Highlight. Wirklich.
Anreise auch mal wieder nur mit Auto. Kein Bus fährt dahin und bei dem Weg ist das auch verständlich. Denn der Weg führt über eine Kilometerweite Schotterpiste. Mehr als 15 km/h würde ich nicht fahren, wenn ich es denn tuen würde.
Aber der Weg lohnt sich. Auf der einen Seite hast du die Vulkane, auf der anderen Seite Schotter. Und dann einen der schönsten Anblicke. Von den Steinküsten gehen steile Wege bergab, zu den einzelnen Buchten, in denen sich die Strände befinden.
Also mit Schlappen oder Barfuß sollte man den Weg auf garkeinen Fall angehen. Festes Schuhwerk ist Pflicht. Jeden falls für Leute, wie mich, die schon beim geradeaus laufen über die eigenen Füße stolpern.
Hat man es aber dann heile geschafft, lockt feiner Sand und kristallklares Wasser und dank den Buchten ist man super vor dem Wind geschützt.
Aufpassen würde ich jeden falls beim Schwimmen. An dem Tag wo ich da war, kamen die Wellen ganz schön stark an. Keine Ahnung ob es immer so ist oder nur an dem Tag.
Manche Wellen sind über die Badegäste hereingebrochen und mitgerissen. Für Kleinkinder vielleicht etwas zu gefährlich, jeden falls alleine. Kann aber sein das die andere Bucht (ich war an der rechten) nicht ganz so starke Wellen hat.
Fazit
Auf jeden Fall machen, die schwierige Anreise lohnt sich, selbst wenn man nicht ins Wasser geht. Dann kann man immer noch die Aussicht genießen und ein kühles Getränk in einer der Bars.
Ein weiterer Strand. Ein schöner Strand, zwar nicht so beeindruckend wie der davor aber trotzdem. Besonders wenn man den Anblick von Strand und Berge mag. Wie ich.
Leider an dem Tag nur zu Windig und deshalb habe ich ein gratis Sandpeeling dazubekommen...
Läuft man zum Ende des Strandes, kann man kleine Wanderwege den Berg hinauf laufen. Mir war es dafür zu windig, weshalb ich den Versuch abgebrochen habe. War trotzdem eine schöne Aussicht von oben.
Natürlich gibt es noch viel mehr zu sehen und zu erleben, hier schreibe ich aber nur das auf, was ich selbst gesehen habe und meine Meinung dazu, alles andere wäre meiner Meinung nach dumm.
Trotzdem ein paar weitere Sachen, die man machen könnte:
Lanzarote ist touristisch und wird das Reiseziel im Winter für Europäer sein. Dank des Wetters auch ein Paradies für Surfer und Kitesurfer. Es ist ein Mix aus Natur und all-inclusive-Urlaub.
Für einen befreiten Urlaub, in dem man nur faul am Strand sein will, eignen sich die Wallungspunkte wie Arrecife perfekt. Wer gerne Sandberge und Kakteen sehen möchte oder gerne Wandert, sollte in das Inland gehen. Abseits des Tourismus.
Für eine Woche ist es ein super Ort. Innerhalb von sieben Tagen, hat man die Insel und ihre Highlights gesehen, wenn man etwas erleben möchte reicht das aus. Wer den Rentner-All-Inclusive-Urlaub haben will, kann gerne länger bleiben.
Ob ich noch einmal herkommen würde? Wenn ich surfen könnte, sicherlich, sonst eher nicht. Keine Ahnung warum, aber es ist so.