Amman · Petra · Wadi Rum· Aqaba
Das einzige was ich von Jordanien kenne ist PETRA und ich denke, dass ist das einzige was jeder kennt. Alles andere kennt keiner und ich bis dahin auch nicht und dabei ist es richtig schön. Das Land bietet zwar nicht so eine Vielfalt wie Marokko oder andere Länder und es besteht zu Großteilen nur aus Wüste aber genau das ist das, was mich überzeugt hat. Keine Wüste wie in Ägypten und erst recht nicht wie die Sahara. Es ist eine Wüste aus Felsen und Bergen, keine Meterhohen Sanddünen, kein kostenloses Sandpeeling. Doch wer denkt, dass das Land jetzt nur aus Felsen, Bergen und Wüste besteht hat nicht ganz unrecht, liegt aber auch nicht ganz richtig. Es ist nicht langweilig und für jemanden der die Natur liebt, ist es genau richtig. Dazu gibt es das tote Meer und die Strände im Süden. Also Wüste, Berge und Meer.
Das Wetter ist meiner Meinung nach aufgeteilt. Im Norden ist es eindeutig kälter und regnerischer als im Süden. Jedenfalls um die Zeit im März und April. Die ersten Tage in Amman, der Hauptstadt die im Norden liegt, hat es gewittert und geregnet. Es waren zwar immer noch 20 bis zu 25 Grad aber doch ziemlich ungemütlich. Im Süden ist es durchschnittlich 25 bis 35 Grad warm, im Sommer natürlich noch wärmer als am Anfang des Jahres, so dass es da auch mal bis zu 40 Grad heiß werden kann.
Ein guter Tipp im voraus, wenn ihr Jordanien besuchen wollt, holt euch im vorhinein den Jordan-Pass. Das ist ein Pass, der bis zu 40 Sehenswürdigkeiten mit einschließt und kostenlosen Eintritt erlaubt, darunter auch PETRA und das beste ihr benötigt kein Visum. Also wenn ihr den Jordan-Pass besitzt, habt ihr das Visum inklusive und den Zutritt zu den besten Sehenswürdigkeiten in Jordanien. Der Preis hängt davon ab, wie lange ihr in PETRA bleiben wollt. Bedeutet, wenn ihr nur einen Tag in PETRA bleibt ist es günstiger als wenn ihr einen drei Tages Pass kauft.
Rein rechnerisch lohnt sich der Pass auf jeden Fall, besonders wenn ihr viele Sehenswürdigkeiten besuchen wollt, denn allein das Visum kostet schon knapp 60€ und im Pass ist es inkludiert.
Amman, die Stadt die mal wie der Frischkäse hieß. Philadelphia. Sie ist die Hauptstadt von Jordanien und liegt auf den sieben Hügeln, weshalb es ziemlich steile Straßen gibt. Sie ist nicht die typische orientalische Stadt wie man es sich in einem arabischen Land vorstellt, sie ist halt eine Großstadt.
Aufgeteilt in acht "Circle" hat sie unterschiedliche Viertel, wobei manche das reichen Viertel sind, andere das Wohnviertel und wiederum andere das, was man bei uns die Innenstadt nennen würde. Das wären dann der erste und zweite Circle, hier spielt sich auch das Nachtleben und der Tourismus ab.
Eine Tour durch die Viertel lohnt sich jedenfalls und wenn man es schafft einen der Hügel hoch zu kraxeln, hat man einen fantastischen Ausblick über die Stadt und die Häuserfronten.
Zitadelle von Amman:
Eine Anlage auf einen der sieben Hügel, die aus dem 2. Jahrhundert nach Christus stammt, als Amman in den Händen von dem römischen Reich lag. Zudem gibt es hier das erste Archäologische Museum in Jordanien. Am Anfang dachte ich, es wäre nur eine kleine Ruine auf dem Berg, doch die Ruine ist größer als ich gedacht habe und der Ausblick über die Stadt ist einen Aufstieg Wert.
Eintritt: inklusive im Jordan Pass
Römisches Amphitheater:
Direkt gegenüber der Zitadelle liegt das römische Theater. Naja nicht genau gegenüber, denn es liegt im Tal und nicht auf dem Hügel. Man kann es aber von der Zitadelle aus sehen und über mehrere Treppenstufen ist es innerhalb einer Viertelstunde zu Fuß erreichbar.
Es ist für 6.000 bis 11.500 Personen angelegt und ja bis, denn es wurde zwischenzeitlich immer mal wieder ausgebaut. Der Eintritt ist kostenlos, wenn man den Jordan Pass besitzt und zudem gibt es noch zwei kleine Museen die über die traditionelle Kleidung und Lebenswese informieren.
Eintritt: inklusive im Jordan Pass
Rainbow Street:
Eine Straße oder wohl eher die Straße, wenn man fancy Kaffees, Restaurants und Shops sucht. Eigentlich heißt sie Abu Bakr al Siddiq, wurde aber für den touristischen Zweck ins englische übersetzt und da hier bunte Schirme und Häuser sind, ist der Name so entstanden.
Die Straße ist nicht lang und kann gut für eine kleine Shoppingtour genutzt werden, an der sich dann ein Restaurantbesuch oder ein guter Kaffee anschließt.
Jerash oder Gerasa (ursprünglicher Name) ist eine römische Anlage im Norden von Jordanien und eine der größten und besterhaltensten Anlagen außerhalb Italiens. Sie wurde von den Griechen unter der Zeit von Alexander dem Großen erbaut und erlangte unter den Römern eine wichtige Bedeutung.
Es gibt mehrere Tempel und Ruinen die man auf der Anlage besichtigen kann. Darunter zum Beispiel der Tempel von Zeus oder Artemis, manche Anlagen haben auch noch originale Mosaiks die einen zum Staunen bringen.
Da die Anlage nur 30 oder 40 Kilometer von Amman entfernt ist, kann man gut eine Tagesfahrt dahin machen, die auch viele Hostels oder Hotels anbieten. Der Eintritt ist im Jordan Pass inklusive weshalb sich eine Tour dorthin auch richtig lohnt.
Eintritt: inklusive im Jordan Pass
Gadara liegt in der Stadt Umm-Qais und ist wie Jerash eine antike Ruinenstätte. Sie liegt nahe an der Grenze zu Syrien, Libanon und Israel, so dass man von manchen Aussichtspunkten bis über die Grenzen schauen kann.
Die Stadt galt als der Ort für Dichter und Denker, sowie für Philosophen. So hat dort zum Beispiel Theodoros, der Gründer der rhetorischen Schule in Rom gelebt.
Heute überzeugt die Ruine mit dem Ausblick auf den See und die Grenzen der Nachbarländer. Ein besonders schöner Anblick im März, da dort alle Blumen blühen und die Ruinen im gelben Blumen-Meer erstrahlen.
Eintritt: inklusive im Jordan-Pass
Die muslimische Burg liegt mitten auf dem Berg und überzeugt meiner Meinung nach eher mit dem Blick über die Landschaft, als mit der Burg an sich. Liegt aber auch daran, dass ich schon ein paar Burgen gesehen habe und mich das jetzt nicht so interessiert hat. Ein Besuch lohnt sich aber trotzdem und der Eintritt ist halt auch wieder inklusive im Jordan-Pass.
Sie wurde im 12 Jahrhundert gebaut und immer wieder neu ausgebaut, durch ihre strategische Lage mitten auf dem Berg bot sie einen guten Schutz vor den Angriffen der Christen, gegenüber den Muslimen.
Eintritt: inklusive im Jordan-Pass
Das Highlight in Jordanien und die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit im Land. Oft mal der einzige Grund um nach Jordanien zu reisen, wobei die meisten immer nur denken es wäre das Monument, welches man von den ganzen Social-Media-Bildern kennt und dabei ist es so viel mehr.
Es ist eine richtige Stadt und über mehrere Kilometer groß, die man über ein paar Wanderwege besichtigen kann.
Man startet durch die Schlucht Siq, ein rund vier Kilometer langer Weg durch eine breite Schlucht in den Bergen. Der Weg endet mit dem Blick auf das bekannteste Motiv überhaupt, dem Schatzhaus, welches manche von euch vielleicht aus Indiana Jones kennen oder eben von den ganzen Social-Media-Bildern.
Von hier aus gehen mehrere Wanderwege ab, die unterschiedlich schwer sind.
Geht man rechts am Schatzhaus vorbei kommt man über die Fassadenstraße zu dem größeren Platz, wo sich die ersten Gräber im Berg gehauen befinden. Von hier startet auch einer der Wanderwege zum High Sacrifice Place, der über dutzende von Treppenstufen zu erreichen ist.
Geht man gerade aus weiter läuft man auf das Amphitheater zu, welches von den Römern erbaut wurde, die die Stadt non den Nabutäern übernommen haben und erst zu einer der größten Handelsorte in der Region gemacht haben.
Vorbei am Theater geht es zu den Königsgräbern. Es sind riesige in den Fels gebaute Fassaden, die (wie der Name schon sagt) den Königen als Gräber dienten. Über Steintreppen kann man die vier Gräber besuchen und in die Höhlen hineingehen.
Weiter gerade aus geht es zu der Säulenstraße und dem größten Tempel auf der Anlage.
Weiter geht es zu dem Kloster und dem wohl anstrengensten Wanderweg auf dem Gelände. Über 800 unebener Treppenstufen gelangt man auf dem Platz zum Kloster, wobei man am Lion Tricolom vorbeiläuft. Oben angekommen bietet einen das Kloster einen beeindruckenden Anblick. Es ist über 40 Meter hoch und noch größer als das Schatzhaus.
Möchte man einen der schönsten Aussichten haben und das Abseits aller Touristen, muss man gegenüber vom Kloster einen kleinen Pfad in Kauf nehmen und zum ausgeschilderten "Viewpoint End of the World". Nach fünf bis zehn Minuten erreicht man einen kleinen Berg, der mit Gitter abgesperrt ist, welches man aber gut übersteigen kann und dort hat man den grandiosen Blick auf eine Schlucht und die Berge, abseits vom Trubel der Touristen.
Die Wüste in Jordanien aber anders als die Sahara oder Merzouga in Marokko, besteht sie nicht aus feinen Sand der in Dünen aufgestapelt ist, sondern aus Felsen und Bergen.
Mitten in der Wüste kann man in bestimmten Beduinen-Camps übernachten. Manche sind purer Luxus, manche einfache Zelte die im Schutz vor dem Wind in den Buchten der Berge stehen.
Neben dem Highlight in der Wüste zu übernachten kann man diese auch mit einer Jeep-Tour erkunden, die man meistens über das Camp bucht. Wobei es unterschiedliche Arten gibt, von drei bis zu 8 Stunden ist alles dabei. Meiner Meinung nach reichen aber 3 bis 4 Stunden aus. In dieser Tour sieht man dann die ganzen Highlights der Wüste, worunter zum Beispiel eine Felsbrücke fällt, auf die man klettern kann. Abends wird dann meistens ein typisches beduinisches Essen angeboten, welches im Boden gekocht wird und dazu ein Lagerfeuer.
Mein Highlight war es aber einfach auf einen der Berge hinter dem Camp zu klettern und dort für mehrere Stunden alleine die Natur anzugucken, abseits von Touristen und Lärm.
Aqaba
Eine Stadt im Süden des Landes und direkt am roten Meer. Sie ist vor allem für die Strände bekannt und die Möglichkeit dort Schnorcheln und Tauchen zu gehen. Neben den Stränden gibt es eine kleine Burganlage und den ehemals größten Fahnenmast der Welt, sonst sind eher die Cafés und Restaurants das besondere an der Stadt.
Totes Meer
Hat man das rote Meer im Süden, so liegt das tote Meer im Westen von Jordanien. Wie man weiß besteht das tote Meer zu über 90% aus Salz, weshalb man im Wasser schwimmen kann ohne unterzugehen, da man halt oben auf liegt. Es ist eine richtig krasse und witzige Erfahrung und man glaubt gar nicht wie schwer es ist, seine Füße wieder unter Wasser zubekommen, wenn man sich einmal hingelegt hat.
Nur muss man mit dem Salzwasser aufpassen, da es so salzig ist, ist es hoch giftig und ätzend. Es brennt höllisch in den Augen und bei offenen Wunden tut es ziemlich weh - für euch getestet! Zudem sind die Steine im Wasser mit Salzkristallen überzogen, weshalb sie sehr scharf sind
Mount Nebo
Der Pilgerort für gläubige Christen im Land, denn angeblich soll hier Moses gestorben sein. Für die gläubigen ist es somit einer der wichtigsten Orte im Land und es heißt, dass man mindestens einmal im Leben da gewesen sein soll, um zu beten.
Am Ende ist es eine kleine Kirche, die von außen ziemlich neu aussieht und innen die originalen Mosaike zeigt. Sie wird heute noch für Messen genutzt, obwohl ich mir nicht sicher bin ob für reguläre Personen oder ob die Messen nur für Touristen abgehalten werden, da man nämlich Eintritt zahlen muss.
Außerhalb der Kirche hat man wieder einen Ausblick über die Landschaft und man kann durch einen kleinen Garten laufen, indem zum Beispiel ein Olivenbaum (?) von Papst Johannes Paul II gepflanzt wurde.
Ich hatte Angst vor meiner Reise nach Jordanien, nicht weil es ein Muslimisches Land ist und ich eine Frau die alleine reist. Sondern weil zu dem Zeitpunkt Ramadan war und ich gelesen hatte, dass Jordanien richtig streng mit den Regeln ist, auch bei Touristen. Am Ende war es die beste Entscheidung doch zu Reisen und es auf sich zukommen zu lassen.
Ja es war teilweise nervig während Ramadan etwas zu Essen zu finden, obwohl viele Restaurants auch Tagsüber aufhaben. Doch hat man mal ein Hostel ohne inklusiven Frühstück und vergessen sich am Abend zuvor etwas zu kaufen, kann es mal sein, dass man über Stunden einen Supermarkt sucht der offen ist. Erst gegen 10 oder 11 Uhr machen die ersten Kiosks auf und dann gibt es halt nur Süßigkeiten oder Toast.
Es ist aber auszuhalten in der Öffentlichkeit nichts zu essen oder zu trinken oder dafür zurück zum Hostel zu gehen. Man wird nicht verhungern oder verdursten und es ist eine gute Erfahrung zu sehen, wie die Leute nach Sonnenuntergang in den Restaurants sitzen und gemeinsam essen und danach feiern gehen. Das abendliche Leben ist richtig gut und ich habe es genossen in den Shisha-Restaurants zu sitzen und mich mit meinen bekannten zu Unterhalten.
Des weiteren ist Jordanien sicher, wer Angst hat wegen dem Krieg in Israel, braucht keine Angst zu haben in Jordanien. Ich habe in der ganzen Zeit dort nichts vom Krieg mitbekommen, außer das mal das GPS nicht funktioniert hat.
Das Land ist bis jetzt ganz oben auf meiner absoluten Favoriten-Liste. Die Natur mit den Bergen und den gelb-blühenden Blumen ist einfach so unglaublich schön. Dazu kommen noch die ganzen antiken Ruinen und Grabstätten... Einfach ein Traum. Alleine PETRA zu sehen und zu erleben ist genial, auch wenn es eindeutig anstrengend für mich war die Wanderwege zu erklimmen. Ich könnte Stunden über Stunden von dem Land und meinen Erfahrungen berichten und noch mehr hier schreiben. Doch das würde den Rahmen sprengen.
Ich sage nur eins:
Es war super genial ober Klasse. Ein Traum und etwas was mir lange in Erinnerung bleiben wird.