Back to Großstadt · Tempel über Tempel· Night Markets
Ich fliege über Nacht und komme um sieben Uhr morgens endlich im Hostel an, tot müde und völlig fertig, doch es gibt ein Problem. Einchecken ist erst ab 14 Uhr möglich! Shit. Wenigstens kann ich meine Sachen abstellen und etwas im Aufenthaltsraum sitzen, nach einer Stunde reicht es mir und ich entschließe mich dazu die Stadt zu erkunden, anstatt sieben Stunden dumm rumzusitzen.
So ziehe ich los, erstmal zu den wohl bekanntesten Supermarkt unter allen Reisenden: 7eleven. Ich besorge mir das bekannte Cheesy-Toast und etwas anderes zum Frühstück und dann folge ich dem blauen Punkt auf der Maps Karte. Der Teil dieses Stadtteils ist anders als der der mich aus dem Taxi vom Flughafen zum Hostel zum Staunen gebracht hat. Vorher bin ich an den Wolkenkratzern vorbei gefahren, die im Licht der aufgehenden Sonne golden gefunkelt haben. Jetzt laufe ich an großen Parkanlagen, Baustellen und heruntergekommenen Gebäuden vorbei. Man würde denken es gefällt mir nicht aber doch das tut es.
Mein Plan in den Königspalast zu gehen scheitert, denn es ist das Jubiläum der Krönung und der Palast damit für heute geschlossen. Nun gut, dann gehe ich eben weiter zu dem anderen Palast und komme aus dem staunen nicht mehr hinaus. So viele bunte und detailreiche Gebäude, immer wieder Orte mit Brunnen und grünen Oasen, Orte für Entspannung und Meditation. Da ich direkt morgens zur Eröffnung hier bin, ist auch kaum ein anderer Tourist mit mir da und ich habe viele der Plätze für mich allein. Einfach beeindruckend schön.
Leider erwische ich die heißeste Zeit in Thailand, das gerade von einer Hitzewelle heimgesucht wird. Über Stunden laufe ich in den Tempelanlagen herum und nach einer Zeit kann ich nicht mehr viel von den Sehenswürdigkeiten aufnehmen, die Hitze und die Müdigkeit schlagen mir zumute und ich suche eher einen Schattenplatz nach dem anderen als die nächste Sehenswürdigkeit in der Anlage.
Zurück im Hostel kann ich endlich einchecken und gönne mir die erste kalte Dusche und etwas Schlaf. Am Abend wage ich mich auf den Rücken eines Rollers und fahre durch die Großstadt nach China Town. Das größte China Town außerhalb Chinas - wenn ich richtig recherchiert habe. Dort treffe ich mit jemanden aus der Hostelworld-Community und zusammen wagen wir uns an das Streetfood, wobei ich einen großen Bogen um Meerestiere und ganz besonders den Skorpionen mache. Vollgestopft und von der schieren Anzahl an Menschen genervt, bestellen wir uns ein Taxi zurück zum Hostel.
Ausgeschlafen begebe ich mich wieder auf den gleichen Weg wie gestern, nur dieses Mal komme ich in den Königspalast hinein. Wieder umgeben mich mit Gold überzogene Häuser, grüne Anlagen und die verdammte Hitze. Es ist noch heißer als am Tag zuvor und die 38 Grad Celsius fühlen sich an wie 50. Genießen kann ich es nicht so wirklich und laufe mal wieder nur von einen Schattenplatz zum anderen, wie eigentlich jeder andere Tourist auch. Dann gehe ich zur Fähre und fahre auf die andere Seite des Flusses, Gott sein Dank ist es nur ein kurzer Weg, denn das Boot schaukelt mehr als mir lieb ist. Der Tempel hier ist anders als die anderen, kaum Gold, dafür Mosaik über Mosaik und verkleidete Touristen die ein Instagram-Bild nach dem anderen machen.
Der Hitze entfliehe ich in einer der großen Malls und auch wenn ich die Tempel mag, mag ich die Wolkenkratzer mehr. Dieser Anblick ist so unbekannt für mich und so schön, wie die riesigen Gebäude im dunkeln leuchten und wie modern es innen drin einfach ist. Selbst der Ikea ist von außen so modern, mit Pflanzen überwachsen und so anders als zu Hause. Ich liebe es einfach - was so ungewohnt für mich ist, weil ich Großstädte normalerweise nicht mag. Was ich aber besonders mag, die Klimaanlage in den Malls und den Essens-Bereich, indem ich mich durchschlemme.
Früh morgens, um der Hitze zu entfliehen begebe ich mich auf zu einen weiteren Tempel, dieser befindet sich auf einem Hügel und bietet eine kleine Oase in mitten der Großstadt, weder der Straßenlärm noch der Smok erreichen den Ort und so laufe ich mal wieder dutzende von Treppenstufen vorbei an Brunnen, Koi-Teichen und Pflanzen. Der Ausblick belohnt den Aufstieg und der Wind bietet eine grandiose Abkühlung.
Nach einer Partie UNO im Hostel, schließe ich mich den anderen an und zusammen wagen wir uns mit den Bus zum Floating-Markt. Ein Markt, wo die Gebäude auf Stelzen stehen oder im Wasser schwimmen und den man mit kleinen Booten durchfährt. Zusammen lassen wir den Abend dann wieder in meinem lieblingsstadtteil von Bangkok und in einem irischen Pub ausklingen.
Wie in Sri Lanka besuche ich auch in Thailand die Ancient City, sie befindet sich außerhalb von Bangkok und ist durch eine geführte Tour ein schönes Highlight. Mehrere Tempel gehören zu der Tour und dieses Mal erhalte ich auch viele Informationen dazu, im Gegensatz zu der Tour in Sri Lanka. Dazu ist es bewölkt und somit von dem Wetter viel besser auszuhalten, als in der prallen Sonne.
Da ich genug Tempel gesehen habe, beschließe ich mich dazu den letzten Tag in Bangkok zu faulenzen, sitze nur im Aufenthaltsraum und gucke Serien, bis es Abend wird und ich los zum Busbahnhof muss. Dort nehme ich zum ersten Mal im Leben einen Nachtbus und bin begeistert. Für so wenig Geld erhalte ich ganz schön viel Luxus. Mein Sitz hat sogar eine Massage-Funktion und ich kann ihn so ausfahren, dass ich liegen kann. Es gibt sogar eine Decke, die ich dankend annehme, da die Klimaanlage doch recht frisch ist oder besser gesagt Eiskalt.
Am frühen Morgen erreichen wir dann unser Ziel und wieder ziehe ich - nach einem Stopp im Hostel - los um Tempel zu besuchen. Ich bin von Bangkok nach Chiang Rai gefahren und hier in der Altstadt für ein paar Tage wohnhaft. Dieser Stadtteil ist mit Tempeln übersäht, die alle Fußläufig beieinander sind. So geht es wieder in der prallenden Sonne von Tempel zu Tempel, bis ich die - ehrlich gesagt - immer anders aber auch gleichen Tempel durch habe und durchgeschwitzt bin.
Weitere Tempel und etwas Natur, das bietet der nächste Tag. Wieder mit einer geführten Tour, da ich mich immer noch nicht alleine auf einen Roller traue und erst Recht nicht einen Berg hinauf. Froh über diese Entscheidung, denn der Berg gleicht einer Achterbahn, so geht es steil hinauf und hinab in den engsten Kurven. Bis zum höchsten Punkt in Thailand, der sich inmitten des Jungles befindet und schönerweise damit eine natürliche Abkühlung ist. Zum Abschluss geht es dann auf den Markt und dort erhalte ich dann eine unfreiwillige Abkühlung, da der Regen so plötzlich über einen erscheint, dass der kurze Weg doch etwas zu lang ist.
Die nächste Tour steht an und es geht dieses Mal nicht zu Tempeln! Was ein Wunder. Es geht zu zwei Wasserfällen, einem Dorf mit erschreckender Geschichte. Handelt es sich um Flüchtlinge aus Myanmar, die nie wieder zurück können, da ihre Heimat zerstört ist und immer noch im Krieg liegt. Schlimm zu hören und für mich schlimm anzusehen: Die Kultur der Frauen im Dorf. Sie sind Anhänger der Religion, wo die Frauen Goldringe um ihren Hals tragen und somit zur menschlichen Giraffe werden. Alle fünf Jahre bekommt die Frau fünf neue Ringe und somit wird der Hals immer weiter und weiter gestreckt - sorry aber echt nicht so schön anzusehen, auch wenn es ihre Kultur ist und für sie ein Schönheitssymbol. Besonders schlimm, die kleinen Mädchen die mit fünf Jahren anfangen müssen die bis zu 3 Kilo schweren Ringe zu tragen. Ablenkung von dem Dorf und der Geschichte bekomme ich an dem Standort der beiden Padogas (Tempel und Gräber von Buddhisten, die größten sind für Könige oder hohe Mönche). Wieder geht es hunderte von Treppenstufen nach oben und wieder belohnt die Aussicht. Dazu befinde ich mich in einen neu angelegten Park, der mit den schönsten Blumen und Pflanzenarten bestechen kann und ja, ich habe dutzende von Bildern gemacht. Zum Abschluss geht es dann über den größten Street-Markt der Stadt, jeden Samstag und Sonntag wird ein Teil der Straße gesperrt und mit kleinen Ständen befüllt. Mehrere Kilometer stehen Souvenir-Shops, Essensstände und Kunst-Stände nebeneinander, gegessen wird dann inmitten der Tempelanlagen, die zum Essens-Bereich umfunktioniert werden, schön mit Blick auf Buddha.